Substantielle Erarbeitung der Tragfähigkeit

Die Tragfähigkeit des Rückens durch den Willen unseres Pferdes setzt erst einmal voraus das es selber körperlich und vor allen Dingen seelisch in der Balance ist und mit der Zeit über genügend Kraft verfügt um die zusätzliche „Last“ aufnehmen und in seiner Bewegung leichtfüßig mittragen zu können. Der klassisch korrekte Sitz des Reiters spielt dabei ein ganz entscheidende Rolle. Dieser „gute“ Reitsitz muss sogar dem Pferd helfen können seine Balance zu finden. Erst wenn beide Schwerlinien (Reiter und Pferd) synchron übereinander liegen können wir von einer Harmonie im Bewegungsablauf sprechen.  Dabei sollte unser Pferd so trainiert worden sein, dass es nur genau die Sehnen, Gelenke, Bänder, Muskeln, usw. einsetzt die es zur Erfüllung des Zwecks benötigt und nichts darüber hinaus. Wir finden also von vorneherein keinerlei Widerstand gegen uns Reiter, da hierfür das Pferd zusätzlich Energie aufbringen müsste – auch aus dem Takt, Tempo und Rhythmus kommt und damit dem Gedanken der Losgelassenheit keineswegs – auch nur annähernd – mehr entspricht. Jede bereitwillige und damit meine ich freiwillige Tragebereitschaft und Tragefähigkeit unseres Pferdes in seinem natürlichen Gleichgewicht hätte sich dann damit im negativen Sinn erledigt. Unter Natürlichkeit des Rückens verstehen wir seine Normalform, in der z. B. die Rückenwirbel am natürlichsten und sinnvollsten zueinander stehen um Leistung bringen zu können! Das so wichtige Bindeglied, der Rücken mit seiner enormen Funktionalität zwischen Vorhand und Hinterhand darf nicht gestört werden. Das von uns so sehr gewünschte, lockere  Tragen der Hauptlast und engagierte Bewegungsimpuls durch die Hinterhand hätte sich im Fall eines unatürlichen nach oben wölbens  oder eines durchhängens des Rückens erledigt. Im ersteren Fall würde unser Pferd uns den ‚Buckel‘ entgegen drücken, welches nicht gerade ein Zeichen von Losgelassenheit oder gar Durchlässigkeit darstellt und wir kämen mit unserer  fein abgestimmten Hilfengebung nicht mehr durch.

Deshalb möchte ich kurz Egon von Neindorff zitieren:  „Ist der Rücken nicht in Ordnung, dann ist nichts in Ordnung“.

In diesem Sinne wünsche ich frohes Schaffen mit unseren so tollen Pferden…….

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